Schon während meiner Studienzeit
hatte ich mich bemüht ein (gigantisches ) Putzfrauenbild zu malen. Von Bemühung muss auch wirklich die Rede sein, denn es war der reinste Krampf. Aus rätselhaften Gründen hatte sich damals in meinem Kopf der Anspruch an eine Genialität eingenistet, dem ich in keiner Weise gerecht werden konnte. Als dann mein damaliger Kunstprofessor meinte, das Motiv sei ungeeignet (wahrscheinlich für ein monumentales Werk oder so 🙂 ) habe ich diese Idee fallenlassen.
Als ich das Putzfrauen-Motiv jetzt nach über 30 Jahren wieder aufgegriffen habe, war es problemlos zu meiner vollen Zufriedenheit realisierbar, Genialität völlig unnötig an dieser Stelle. Ich hatte dann so ein großes Nachholbedürfnis, dass gleich eine Reihe daraus geworden ist. weiterlesen >>
>>Einerseits symbolisiert die Putzfrau die Frauen, die seit Jahrhunderten prekäre Arbeit ohne jede Wertschätzung ertragen, ohne zu klagen, wobei ihre Klagen sowieso keine Sau interessieren.
Für mich persönlich verkörpert eine Putzfrau aber auch das Prinzip des puren Pragmatismus. Damit bildet sie den direkten Gegenpol zu dem Prinzip von Spielerei, Kunst, Schlampigkeit und Leichtsinn.
Jetzt, nachdem die Reihe eigentlich abgeschlossen ist, kam mir noch die Idee, ein Putzfrauenbrunnen-Modell zu machen. Zum einen mag ich das Plätschern von Brunnen, zum anderen gefällt es mir, auf eine unmonumentale Weise diese gering geschätzten Frauen auf einen Sockel zu heben.
Außerdem habe ich unbewusst eine Vereinigung und Versöhnung dieser entgegengesetzten Prinzipien ins Visier genommen. Das ist mir aber erst jetzt bewusst geworden. Ob das dann aber klappt, steht noch auf einem anderen Blatt. Weitere Infos zum Putzfrauenbrunnen-Modell >>