Rede zur Eröffnung der Ausstellung METAPHYSISCHE PUTZFRAUEN, Malerei von Andrea Harborth
Norbert Schrader, Berlin
Verehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde, ladies and gentlemen, dear friends,
zur Eröffnung der Ausstellung darf ich Sie bzw. Euch herzlich begrüßen.
Unter dem Titel „Metaphysische Putzfrauen“ zeigt die Malerin Andrea Harborth vornehmlich neue Arbeiten aus den letzten vier Jahren.
„Metaphysische Putzfrauen“ – der Titel klingt seltsam, ja befremdlich und provozierend. In der Berufswelt spricht man abstrakt von Raumpflegerinnen oder Reinigungskräften. Dort haben sie oft scheinbar banale und wenig honorierte Aufgaben
zu erfüllen, und das oft im Verborgenen.
Andrea Harborths Malerei dagegen zeigt Putzfrauen im Licht und in leuchtenden Farben. Sie verleiht ihnen durch Zeichnung und Farbe eine frappierende Körperlichkeit, und die meisten Figuren strahlen eine große Dynamik und Energie aus. Andere scheinen still und versunken.
Andrea Harborth erhebt sie in ihren Bildern zu Heldinnen. Etwas Heldenhaftes bekommen nicht nur Putzfrauen, sondern auch Radfahrer, Gymnastik Treibende und andere Figuren, wie sie im täglichen Leben begegnen könnten. Ein Rundgang durch die Ausstellung gibt einiges zu entdecken.
Bei den körperhaftesten Formen gelingt es Andrea Harborth, die Einmaligkeit eines Augenblicks zu verdichten und den Figuren Tiefe zu geben – eine Tiefe, in der seltsam anrührend zugleich ihre Alltäglichkeit wie ihre Fremdheit und ihr Geheimnis aufscheinen.
Es sind Figurationen des Augenblicks: Menschen, in ihrer Welt, in Bewegung und Aktion oder in Ruhe, – immer in Momenten, in denen sie ganz bei sich scheinen. Darin zeigt sich ihre Würde.
Der Ort dieser Ausstellung ist da sehr passend: ein Ort, an dem Menschen ihrer täglichen Arbeit, ihren täglichen Besorgungen nachgegangen sind, das eine und andere erlebt haben – kurz: Lebenszeit verbrachten, und das in vielen mehr oder weniger bewussten Augenblicken.
Wer mehr über die Gedanken der Künstlerin zu ihrer Malerei erfahren möchte, sei auf ihre Webseite „gegenstaendliche-malerei.de“ verwiesen.
Andrea Harborth – Metaphysische Putzfrauen
Exhibition at the Culterim Gallery from November 10 – 19, 2023
Brunnenstr. 107, 13355 Berlin
Norbert Schrader, Berlin
Ladies and gentlemen, dear friends,
I would like to welcome you to the opening of the exhibition.
Under the title „Metaphysical Cleaning Women“, the painter Andrea Harborth is showing mainly new works from the last four years.
„Metaphysical cleaning women“ – the title sounds strange, even disconcerting and provocative. In the professional world, we talk abstractly about cleaners. There they often have to perform seemingly banal and unremunerated tasks, often in secret.
Andrea Harborth’s paintings, on the other hand, show cleaning ladies in the light and in bright colors. She lends them a striking physicality through drawing and color, and most of the figures radiate great dynamism and energy. Others seem still and absorbed.
Andrea Harborth elevates them to heroines in her pictures. There is something heroic about not only cleaning ladies, but also cyclists, gymnasts and other figures we might encounter in everyday life. A tour of the exhibition offers plenty to discover.
In the most corporeal forms, Andrea Harborth succeeds in condensing the uniqueness of a moment and giving the figures depth – a depth in which their everydayness, strangeness and mystery shine through in a strangely touching way.
They are figurations of the moment: human figures in their world, in motion and action or at rest – always in moments when they seem to be completely with themselves. This reveals their dignity.
The location of the exhibition is very fitting: a place where people have gone about their daily work, their daily errands, experienced one thing and another – in short: spent their lives, and in many more or less conscious moments.
If you would like to find out more about the artist’s thoughts on her painting, please visit her website „gegenstaendliche-malerei.de“.
[Übersetzt mit deepL]